Einstrichzeichnungen

Einstrichausstellungen


 
Brot & Spiele, Flensburg, 2000

 

Ausstellung „Brot & Spiele”

Walzenmühle öffnet ihre Pforten
Flensburg
 
Die Besucher werden in die Weizenmühle strömen - da sind sich die Ausstelungsmacher ganz sicher. Und da machen sie sich nichts vor, die Gäste werden kommen, um das markannte Industriedenkmal endlich einmal von innen zu sehen. Morgen um 17 Uhr öffnet die ehemalige Mühle in der Neustadt ihre Pforten: „Brot & 
32 überwiegend deutsche und skandinavische Künstler sind damit beschäftigt, das alte Gemäuer mit neuem Leben zu erfüllen. Bei einem Rundgang fällt die Vielfältigkeit der ausgestellten Werke auf, aber auch der unterschiedliche Umgang mit dem 1890 errichteten Gebäude - die Arbeiten reichen von feinfühlig bis rabiat. Marktschreierisch macht gleich an der Fassade der Hamburger Christian 3 Rooosen auf sich aufmerksam: Ein unpassendes, weisses Plakat mit Einstrichzeichnungen und des Künstlers Namen hängt unmotiviert am Gebäude, wie es überall hängen könnte - hier allerdings mit einem gewaltigen Nachteil, dass es unsensibel über einem wunderschönen festgezurrt wurde. Ganz anders Sigrid-Maria Müller Ihre bunten Windmühlen begleiten eine alte Eisenleiter hinauf nach oben, die Augen des Besuchers folgen ihnen, das Interesse für Kunstobjekt und Gebäude werden gleichermassen geweckt.
 
Von dort füllt der Blick ins innere der Weizenmühle - angezogen von einer leuchtenden Farbigkeit: Marianne Gymnopoulos hat an den Süden gedacht, als sie mit kräftiger Palette gegen das triste Grau anging - italienische Worte in nIhren Glasscheibenbildern zeugen davon. Dazu passend, weil zuückhaltend, die Arbeit von Horst Bartels im gleichen Raum: Mit schwarzen Quadraten bedruckte Leinenhandtücher strahlen sakrale Strenge aus.
 
Elsbeth Arlt zeigt Dias einer Rundtour durch Flensburg, bei der sie Begriffein Form von Pfeilen und Schrift im öffentlichen Raum hinterließ, die den Betrachter irritieren sollen. Vorbei an einer von Taubendreck überzogenen Kohlkopf-Skulptur geht es in den Keller der Weizenmühle, der den Bewohnern der Neustadt im Zweiten Weltkrieg als Bunker diente...
(om)
 
Flensburger Tageblatt, Freitag 18.8. 2000
 
 

 

 
nach oben